Die unsichtbare Belastung – Schadstoffe aus neuen Möbeln

Die unsichtbare Belastung – Schadstoffe aus neuen Möbeln

Ob nach dem Umzug in eine neue Wohnung, nach Modernisierungsmaßnahmen oder nach dem Kauf von Möbeln oder Matratzen – Schadstoffe können unser Wohlbefinden beeinträchtigen und schlimmstenfalls sogar gesundheitsschädlich sein. Bei einigen Schadstoffen kann man sich auf die eigene Nase verlassen. Viele Schadstoffe können jedoch nicht mit unseren Sinnen wahrgenommen werden und trotzdem chronische Vergiftungen verursachen.

Was unangenehm riecht ist verdächtig

Der eigene Geruchssinn ist ein wichtiges Warnsystem für Schadstoffe. Was unangenehm riecht, ist verdächtig – besonders, wenn der neue Geruch nicht nach einigen Tagen verschwindet. Bei Matratzen oder Wohntextilien gibt es sogar den Hinweis, die Matratze zuerst für einige Tage bis Wochen auslüften zu lassen oder Textilien vor dem Gebrauch zuerst einmal zu Waschen.

Zahlreiche Stoffe wie das Insektizid Permethrin, der Weichmacher Trichlorethen oder das gegen Bakterienwachstum eingesetzte Triclosan sind in neuen Matratzen und Polstermöbeln zu finden. Wenn beim Umzug in eine neue Wohnung oder nach der Anschaffung neuer Möbel gesundheitliche Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Atemwegsprobleme, gereizte Augen oder Allergien auftreten, werden diese häufig durch flüchtige organische Verbindungen hervorgerufen. Viele dieser Ausdünstungen verflüchtigen sich nach einigen Wochen bis Monaten. Regelmäßiges Lüften der Wohnräume hilft, die Konzentration der Schadstoffe in der Luft zu reduzieren. Wenn der unangenehme Geruch auch nach einigen Wochen nicht verschwindet, sollte man die neuen Möbel beim Händler oder Hersteller reklamieren.

Wenn gesundheitliche Beschwerden nicht besser werden

Es gibt aber auch Schadstoffe, die schwerflüchtig sind und über Jahre und Jahrzehnte kontinuierlich freigesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise Holzschutzmittel, Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie Poychlorierte Biphenyle (PCB). Die zum „dreckigen Dutzend“ gehörenden PCB sind seit 2001 verboten. Leider sind diese Substanzen aber immer noch in Wohnungen anzutreffen, die vor dem Verbot saniert oder gebaut wurden. Sie können sich langfristig gesundheitsschädlich auswirken und stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Eine Übersicht der Schadstoffe bietet das Schadstofflexikon für Schadstoffe im häuslichen Bereich.

Da nicht alle Schadstoffe aus neuen Möbeln mit der Nase wahrgenommen werden können, kann es sinnvoll sein, beim Fortbestehen gesundheitlicher Probleme, die mit der Anschaffung neuer Möbel in einem zeitlichen Zusammenhang stehen, die Raumluft auf etwaige Schadstoffe hin untersuchen zu lassen. Informationen zur Schadstoffbestimmung in der Raumluft bekommt man bei den Verbraucherzentralen vor Ort.

Gütesiegel geben Orientierung beim Einkauf

Beim Kauf von Farben, Lacken und Möbeln können Gütesiegel eine Entscheidungshilfe sein. Im Dickicht der verschiedenen Siegel sind es vor allem drei, die bei der Suche nach schadstoffarmen Möbeln, Farben und Heimtextilien hilfreich sind. Das GS-Zeichen „Geprüfte Sicherheit“, der „Blaue Engel“ und das RAL-Gütezeichen „Goldenes M“. Diese drei Gütesiegel stehen für schadstoffarme Möbel und Produkte – Schadstofffreiheit attestieren allerdings auch diese Siegel nicht.

Bildquelle: Thinkstock, 87687853, iStock, Jupiterimages

 

 

 

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