Herzschwäche: Neue Möglichkeit zur Vorbeugung gefunden

Herzschwäche: Neue Möglichkeit zur Vorbeugung gefunden

Erste Anzeichen der Herzschwäche werden häufig als typische Alterserscheinungen abgetan: Atemnot, abnehmende Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Wassereinlagerungen in den Beinen. Forscher haben nun eine weitere Möglichkeit entdeckt, wie sich Herzinsuffizienz frühzeitig erkennen und entsprechend behandeln lässt.

Was ist Herzinsuffizienz und wie wird sie behandelt?

Rund zwei Millionen Deutsche leiden an chronischer Herzschwäche, dem schleichenden Herztod. Sie ist hierzulande der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen. Bei der Krankheit ist das Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen.

Zu den häufigsten Ursachen von Herzinsuffizienz zählen etwa erhöhter Blutdruck, Herzinfarkt, Herzklappenfehler und Diabetes. Behandelt wird die Krankheit mit Medikamenten. Zum Einsatz kommen ACE-Hemmer, Betablocker und Diuretika. Vorbeugend empfehlen Kardiologen den Patienten, Übergewicht zu reduzieren, salzarm zu essen, den Zigaretten- und Alkoholkonsum zu beschränken und sich regelmäßig zu bewegen.

Wissenschaftler des Universitätsklinikum Frankfurt haben in einer Studie neue Erkenntnisse gewonnen, wie sich Herzschwäche noch besser vorbeugen und behandeln lässt. Sie stellten einen Zusammenhang zwischen genetisch veränderten Blutstammzellen und Herzschwächeerkrankungen nach Herzinfarkt fest.

Klonale Blutbildung beeinflusst Herzschwäche negativ

Bei der Untersuchung von 200 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zeigte sich, dass klonale Blutbildung bei ihnen deutlich häufiger auftritt als bei gesunden Menschen im gleichen Alter. Klonale Blutbildung bedeutet: Durch genetische Veränderungen produzieren einzelne Blutstammzellen mehr Blutzellen als nicht veränderte Stammzellen.

Bei den Betroffenen mit genetisch veränderten Blutstammzellen verlief die Herzschwäche deutlich schlechter. Die Patienten mussten häufiger stationär behandelt werden und starben früher als Patienten ohne die Mutation der Blutstammzellen.

Die Veränderung der Stammzellen ist den Forschern zufolge nicht krankhaft, aber sie beeinflusst altersabhängige Erkrankungen wie zum Beispiel Arterienverkalkung offenbar negativ. Durch die Studie zeigte sich, dass klonale Blutbildung auch auf Herzinsuffizienz negative Auswirkungen hat.

Warum ein Zusammenhang zwischen schlechtem Krankheitsverlauf und klonaler Blutbildung besteht, haben die Forscher noch nicht abschließend geklärt. Fest steht jedoch, dass bereits eine gängige Blutprobe die genetische Veränderung nachweisen kann. Sie bietet die Möglichkeit, in Zukunft früher gegen Herzschwäche vorzugehen.

Fotocredit: Unsplash, 758535, Martin-Brosy

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