Kampo

Jeder Kontinent, jedes Land blickt auf eine Entwicklung zurück, die sich mit der Wirkung und Anwendung von Heilpflanzen beschäftigt. Die japanische Phytomedizin nennt man Kampo.

Kampo existiert in Japan seit über 1500 Jahren. Ursprünglich entstand es aus den Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Durch Chinesisch-japanische Beziehungen kam Wissen über Heilpflanzen in den heutigen Industriestaat. Dieses Wissen wurde weiterentwickelt und verfeinert. Heute kennt die sino-jaoanische Phytomedizin 250 Heilpflanzen und unzählige Beschwerdebilder, die durch Mischungen der bekannten Pflanzen geheilt werden können. Seit dem 19. Jahrhundert müssen in Japan alle praktizierenden Ärzte eine schulmedizinische Ausbildung nachweisen. Hinzu kommt die Aus- und Weiterbildung in Kampo. Somit wird die traditionelle Heilmethode auch nur von Medizinern verschrieben und angewendet.

Doch wo liegt nun der Unterschied zwischen TCM und Kampo? Reicht es nicht, sich allein mit den chinesischen Heilverfahren zu beschäftigen? Ein Artikel des Magazin CO´MED informiert über die Vorteile der japanischen Phytotherapie, besonders gegenüber der Traditionellen chinesischen Medizin, für den europäischen Gesundheitsmarkt. Demnach sei die Ähnlichkeit europäischer Staaten mit Japan ausschlaggebend. Industriestaaten sind nicht nur technisch weiterentwickelt, auch „Volkskrankheiten“ entwickeln sich astronomisch. Das ist in Japan nicht anders als beispielsweise in Deutschland. Somit gibt es in der japanischen Phytomedizin auch und besonders Pflanzenmischungen, gegen die meisten chronischen Zivilisationsleiden: dazu gehören zum Beispiel chronische Bronchitis, Asthma, Wechseljahrsbeschwerden, Allergien und Hepatitis. Durch die kombinierte Ausbildung der Ärzte, werden schulmedizinische und alternative Methoden gleichsam angewendet. Für den Patienten ein klarer Vorteil. Japan ist Europa so wieder einen Schritt voraus. Denn, natürlich gibt es Schulmediziner, die sich auch mit alternativen Heilmethoden wie Homöopathie und Pflanzenheilkunde beschäftigen, aber diese grundlegende und kontinuierliche Verbindung beider Richtungen habe ich in Deutschland noch nie erlebt. Meiner Meinung nach muss man sich hier für eine Methode entscheiden: die beste schulmedizinische Behandlung beim Arzt, die beste naturheilkundliche beim Heilpraktiker. Wirklich gute und ausgeglichen arbeitende „Allround-Mediziner“ (man verzeihe mir diesen Ausdruck) sind, gerade in Deutschland, selten. Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren, besonders wenn jemand einen solchen Arzt in Berlin kennen sollte.

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