Traditionelle chinesische Medizin: Akupunktur

Traditionelle chinesische Medizin: Akupunktur

Seit nun mehr als 2.000 Jahren entwickelt sich die chinesische Heilkunde. Sie ist ein alternatives Verfahren zur Schulmedizin und seit mehreren Jahren in Deutschland etabliert. Die chinesische Philosophie geht davon aus, dass sich Naturphänomene (Makrokosmos) in den Krankheitsbildern der Menschen (Mikrokosmos) wieder spiegeln. Die 5 Säulen der traditionellen chinesischen Medizin ermöglichen eine ganzheitliche und individuell abgestimmte Behandlungsweise auf Basis von differenzierten, diagnostischen Methoden. Das komplementärmedizinische Verfahren umfasst neben der Akupunktur, Massagetechniken, Bewegungsübungen, Arzneitherapie und Moxibustion. Laut einer Umfrage der Charité Berlin nutzen mehr als 60% der Deutschen regelmäßig TCM-Methoden, Tendenz weiter steigend.

Kurze Geschichte der Akupunktur

Die älteste schriftliche Erwähnung von Steinnadeln für die Akupunktur stammt vom chinesischen Historiker Siam Qian anno 200 vor Christus. Verschiedene Nadeln, Akupunkturpunkte und Stichtechniken werden das erste Mal im „Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin“ beschrieben. Im Werk „Der Systematische Aku-Moxi-Klassikerwurde 300 nach Christus bereits über 349 Akupunkturpunkte beschrieben sowie eine klare Terminologie. Im frühen 16. Jahrhundert beschrieben portugiesische Jesuiten in ihren Briefen aus Japan die Behandlung mit den Nadeln. Nach weiteren literarischen Erwähnungen wurde eine Akupunkturbehandlung das erste Mal in Europa an einer 24-jährigen Patientin vom französischen Arzt Louis Berlioz vorgenommen. Die Symptome, unter anderem Kopfschmerzen und krampfartige Schmerzen im Oberbauch, verschwanden schon nach dem ersten Einstich “wie durch Zauberei“. Nach mehr als einem Jahr galt die Krankheit als geheilt und Berlioz übernahm die Therapie in sein Standardrepertoire mit auf. Die Akupunktur wird seitdem auch von vielen Ärzten in Europa beobachtet, erforscht sowie diskutiert. Sie fasziniert seitdem mit beeindruckenden Möglichkeiten die medizinische Fachwelt.

Kernpunkte der Akupunktur

Die traditionelle chinesische Medizin beschreibt die Lebensenergie des Körpers als Qi. Diese Energie zirkuliert auf sogenannten Meridianen, den Leitbahnen, und hat einen steuernden Einfluss auf die Funktionen des Körpers. Ein gestörter Energiefluss drückt sich in Krankheitssymptomen aus. Durch die Stiche wird der Energiefluss im Körper wieder hergestellt. Die Wirksamkeit der Behandlung bei Kniegelenksarthrose, chronischen Rückenschmerzen und Migräneattacken wurden durch klinische Studien bewiesen und ist sogar deutlich höher als die Wirkung herkömmlicher westlicher Therapien. Die Akupunktur arbeitet mit den drei Verfahren: Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte – Erwärmen der Punkte – Massage der Punkte. Der Behandlung geht eine sorgfältige Befragung und Plusdiagnose voraus. Eine Sitzung dauert 20 bis 30 Minuten. Der Patient liegt oder sitzt ruhig und entspannt. Vor einem Einstich wird die Akupunkturstelle und unmittelbare Umgebung massiert. Eine in der Literatur oft genannte Maximalanzahl von Nadeln pro Sitzung liegt bei 16 Stück. Seit 2002 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation Akupunktur bei 28 Krankheitsbildern wie beispielsweise Erkrankungen des Atmungssystems, gastrointestinale Störungen, Schlafstörungen, Bronchialasthma, neurologische Störungen, Augenerkrankungen, Schwangerschaftsbeschwerden, muskuloskeletale sowie orale Erkrankungen. Hier finden Sie weitere Informationen über TCM und Akupunktur in Freiburg.

Bild: Thinkstock, 115527467, FogStock/FogStock Collection

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