Allergien und Schulmedizin – Der Feind im Wartezimmer?

„Reale Chance für Allergiker“, „Ein Leben ohne Allergien“. Diese und ähnliche Sätze wecken in letzter Zeit meine Hoffnung, auch wenn oft nicht viel (methodisch) oder gerade viel (finanziell) dahinter steckt.

Warum das so ist? Als Allergiker fühle ich mich von einigen Ärzten entmündigt. In einem Gespräch mit meiner Hausärztin über meine Katzenallergie, (die übrigens nicht sie feststellte und das trotz Allergietest!) kam wie aus der Pistole geschossen der Satz „Die Katzen müssen sofort weg“. Auf die Idee, einmal nachzufragen, ob ich überhaupt Katzen besitze, kam die gute Frau dabei nicht. Rauchen würde ich ja wohl sowieso nicht? Ich fühlte mich wie in der Grundschule, ein Eintrag ins „Muttiheft“ aufgrund falscher Medikamenteneinnahme (das Rezept hatte ich von einem Facharzt für Pulmologie und Allergologie!) und ihrer Meinung nach unzureichender Mitwirkung meinerseits („Die Katzen kommen nicht weg!“) sah ich schon vor mir, während Frau Doktor noch telefonierte.

Es sollte um mich gehen in diesem Telefonat, denn offensichtlich hatte ich mich der Tatsache schuldig gemacht, einfach so ein Rezept von einem kundigen Facharzt (also nicht von ihr) anzunehmen und dieses dann, jetzt wird es kriminell, auch sogleich zur Apotheke zu tragen, um die verschriebenen Pillen dann einzunehmen und eine deutliche Besserung der Symptome (nämlich fast keine mehr) zu provozieren. Ich könne die Tabletten ja nicht ewig einnehmen, so die Begründung Aussage. Ein Rezept dürfe sie mir auch nicht ausstellen, denn die Arznei ist viel zu teuer!

Aber gegen die Birkenallergie unter der ich, das hatte ich leider auch schon verraten, ebenfalls leide, dagegen müsse man sofort etwas unternehmen. Hyposensibilisierung wäre die einzige Möglichkeit, warum der Facharzt da nicht auch gleich in die Richtung gesteuert habe, fragte sie MICH allen ernstes. Auf meine Frage, ob man die Birken nicht auch einfach abschaffen könnte, reagierte sie pikiert. Sie wurde jedoch nicht müde mir nicht zu erklären, was eine Hyposensibilisierung überhaupt ist, sondern mich auf einen neuen Termin einzustimmen. Die Zeit rast, auch Ärzten wird das Geld nicht vor die Füße geworfen. Und meine Zeit, so legte sie mir nah, würde auch rasen, denn wann bitte, wenn nicht jetzt sollte man die Therapie beginnen? Ich werde schließlich auch nicht jünger…

Und schlauer werde ich von derartigen „Beratungsgesprächen“ auch nicht. Obwohl: Ich kann immer besser nachvollziehen, wo der Boom für Alternativtherapien, Heilpraktiker, Homöopathie, Schüßler-Salze und leider auch der für Scharlatane und „Wunderheiler“ ansetzt. Nämlich genau in deutschen Wartezimmern und Behandlungsräumen, in denen was Gesundheit betrifft wohl mehr Hoffnungen zerplatzen können, als in einem DSDS-Casting.

Was bleibt? Jeder ist selbst sein eigener Informant und ein kleines Spiel wird neu aufgelegt: Der Remix aus „Mensch ärgere dich nicht“ und „Bäumchen Wechsel dich“ heißt „Ärztlein wechsel dich“ und kann jederzeit dafür sorgen, dass Nebenwirkungen wie graue Haare, Blutdruckanstieg und eine breite Palette anderer Stress-Symptome für den nötigen Erlebnisfaktor im sonst so langweiligen Alltag sorgen. Empfohlen für Spieler von 0 bis 99, die ihr Vertrauen in das „System“ sowieso längst verloren haben und bei dem Begriff „Hausarzt“ in hysterisches Lachen verfallen.

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