Das Cantharidenpflaster in Natur- und Volksheilkunde

Die Volksheilkunde kennt die Methode, Cantharidin auf die Haut aufzubringen schon seit dem Mittelalter. Die Technik selbst stammt aus dem arabischen Raum.

Das Cantharidenpflaster ist ein ein ausleitendes Verfahren. Darunter versteht man die Ausleitung von Giftstoffen aus dem Körper über die Haut. Ein anderes Verfahren zu diesem Zwecke ist beispielsweise der Aderlass, der ungleich blutiger abläuft. Cantharidenpflaster gehören, wenn überhaupt, in die Hände von erfahrenen Experten, denn sie enthalten das Gift der Spanischen Fliege, das oral eingenommen tödlich sein kann.

Verfahren
Verwendet werden entweder fertige Pflaster, die mit dem Gift behandelt wurden oder eine Salbe, die mit Hilfe einer Kompresse auf eine Stelle der Haut gelegt wird. In beiden Fällen verbleibt der Träger für mindestens acht und maximal zwölf Stunden auf der Haut. In dieser Zeit bildet sich eine Blase, die Flüssigkeit ansammelt. Dies kann brennende Schmerzen verursachen. Nach der „Einwirkzeit“ wird der Träger vorsichtig von der Haut gelöst, ohne die Blase zu beschädigen. Die darin enthaltene Flüssigkeit wird abgesaugt und entsorgt, manchmal jedoch auch dem selben Patienten intramuskulär gespritzt.

Anwendungsgebiete
Cantharidenpflaster werden von Natur- und Volksheilkundlern vorwiegend bei Rheuma, Gicht, Arthritis und Entzündungen eingesetzt. Die Schulmedizin lehnt die Methode aufgrund fehlender Wirsamkeitsnachweise ab und warnt außerdem vor den Gefahren, die beispielsweise durch eine Infektion der behandelten Stelle ausgelöst werden können.

Werbung
Zurück Reizdarm mit Homöopathie behandeln – Zeit heilt alle Wunden
Vor Körperliche und seelische Warnzeichen: Die häufigsten Symptome bei Depressionen