Nahrungsergänzungsmittel – sinnvoll oder schädlich?

Mittlerweile sind verschiedene Nahrungsergänzungsmittel in nahezu jedem Drogerie- und Supermarkt erhältlich. Die meisten Menschen hoffen, durch Einnahme der Vitamintabletten, Mineralstoffkapseln oder Kombipräparate in Pulverform die Defizite in der Ernährung ausgleichen zu können. Doch so einfach ist es dann doch nicht. Denn eine ungesunde Ernährung kann nicht mit selbst verordneten Nahrungsergänzungsmitteln ausgebügelt werden.

Zu fett, zu süß, zu einseitig – so sieht die Ernährung vieler Erwachsenen aus!

Die Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln ist mittlerweile nahezu unbegrenzt. Für jeden Bedarf gibt es ein passendes Kombipräparat oder eine geeignete Monosubstanz. Doch auch die bleierne Müdigkeit am Morgen, die Konzentrationsschwierigkeiten am Mittag und die Unlust am Abend können nicht mit einer Multi-Vitamin-Brausetablette beseitigt werden. Dazu benötigt der Körper schon etwas mehr. Dabei lassen sich die Deutschen ihre Behandlung in Eigenregie auch einiges Kosten. Jährlich geben die Deutschen rund 900.000 Euro für Nahrungsergänzungsmittel aus.

Vitamin- und Mineralstoffmangel nur in Ausnahmezuständen?

Grundsätzlich reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um den Körper mit allen lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Zusätzlich liefern Obst und Gemüse auch noch Ballaststoffe, die sich positiv auf die Verdauung auswirken können. Allerdings gilt dies nicht für jeden. Denn gerade Säuglinge und Kleinkinder sollten zusätzlich mit Vitamin D versorgt werden. Doch die Eingabe sollte man nicht in Eigenregie durchführen und vorher den Kinderarzt dazu befragen. Zudem sollten Schwangere und Frauen, die einen Kinderwunsch hegen, zusätzlich Folsäure einnehmen. Auch wenn man einer bestimmten Risikogruppe angehört, kann sich die Einnahme eines Vitaminpräparates als vorteilhaft erweisen. Doch sollte dies nicht wahllos geschehen und im Vorfeld mit dem Arzt abgesprochen werden. Dennoch sind Vitaminmangelkrankheiten, wie zum Beispiel die durch Vitamin D Mangel hervorgerufen Rachitis und der durch Vitamin C Mangel entstehende Skorbut, in Deutschland nicht mehr anzutreffen.

Immer auf die Dosierung achten!

„Viel hilft viel“ ist bei der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels nicht angebracht. Denn werden diese falsch dosiert, können Vitamine und Mineralstoffe dem Körper auch schaden. Gerade bei den Vitaminen A, D und E handelt es sich um fettlösliche Vitamine. Das bedeutet, dass sie im Organismus gespeichert werden und bei einer Überdosierung gesundheitliche Probleme hervorrufen. Vitamin A führt bei einer Überdosierung zu Erbrechen, Schwindel und Kopfschmerzen. Eine Überdosierung von wasserlöslichen Vitaminen, wie zum Beispiel Vitamin C oder B, wirkt sich hingegen nicht schädlich auf den Körper aus. Denn die Vitamine, die nicht benötigt werden, scheidet der Körper einfach wieder aus. Dennoch sollte man auch bei diesen Vitaminen auf eine richtige Dosierung achten.

Vitalsäfte, vitaminisierte Lutschtabletten und Power-Präparate

Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel halten auch die Versprechen der Hersteller. Wenn man auf wahre Wunder hofft, nur weil man jeden Morgen einen Löffel eines Power-Präparats einnimmt, dann sollte die Enttäuschung bald eintreten. Denn auch, wenn Vitamin- und Mineralstoffpräparate durchaus sinnvoll sein können, sollte man beim Kauf der Ergänzungsmittel immer über Sinn und Unsinn des Präparates entscheiden. In den meisten Fällen ist es leider herausgeschmissenes Geld, das sinnvoller in einer Portion Obst oder Gemüse angelegt wäre. Leider stößt man auch bei den Lebensmitteln immer häufiger auf Produkte, die „das gute aus der Milch“ oder „eine Extra-Portion Vitamine“ enthalten. Dennoch werden Zuckerbomben durch beisetzte Vitamine nicht gesünder.

Bild: Michael Tieck – Fotolia.com

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