Die Ohrkerzenbehandlung: Risiken nicht ausgeschlossen

Die Behandlung mit Ohrkerzen gibt es in Deutschland seit Anfang der 90-er Jahre. Ursprünglich soll diese Therapieform von Naturvölkern des amerikanischen Kontinents, sowie in China und Indien durchgeführt worden sein.

Am ehesten findet man die Zuschreibung der Ohrkerzenbehandlung zu den nordamerikanischen Hopi-Indianern, weswegen die Methode auch unter der Bezeichnung „Hopi-Kerzen-Behandlung“ bekannt ist. Ob es sich dabei wirklich um eine Tradition der Naturvölker handelt, ist ungewiss weil nicht nachweisbar bzw. beschrieben.

Die Ohrkerze ist ein bis zu 30 Zentimeter langer Kegel, der mit Bienenwachs, Naturstoffen wie Baumwolle, ätherischen Ölen und Heilkräutern befüllt ist. Während der Patient auf der Seite liegt, steckt der Therapeut die Ohrkerze senkrecht in das Ohr, um sie schließlich anzuzünden und bis zu einer bestimmten Markierung abbrennen zu lassen.

Währenddessen kommt es zu zwei unterschiedlichen Effekten. Zum einen erzeugt der Brennvorgang nach Meinung der Anhänger einen Unterdruck im Ohr, der auch als Kamineffekt bekannt ist. Dieser soll Ablagerungen und Schlacken nach Außen befördern. Zudem kommt es angeblich zu einem stimulierenden Effekt auf das Immunsystem. Kritiker negieren diese Effekte aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege. Vor allem der Unterdruck sei in Studien nicht nachweisbar. Viele Ärzte warnen sogar vor der Methode, die Verbrennungen und Wachsablagerungen auf dem Trommelfell und im Gehörgang zur Folge haben kann. Verfechter der Ohrkerze empfehlen sie bei Ohren- und Kopfschmerzen, Stress, Depressionen, Erschöpfung, Durchblutungsstörungen, Stockschnupfen, zur Entspannung sowie bei Ohrgeräuschen und Hörproblemen.

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