Eutonie: Bewegungspädagogik nach Gerda Alexander

Der Begriff „Eutonie“ lässt sich wortwörtlich etwa mit „harmonische Spannung“ oder „Wohlspannung“ übersetzen. Darunter versteht man ein Übungsprogramm, das unter anderem zu einem erhöhten Körperbewusstsein führt.

So soll die Eutonie mit verschieden Übungen ein Gleichgewicht in der Körperspannung herstellen, schmerzende Verkrampfungen lösen, die Mikrozirkulation verbessern, also die Durchblutung und den Stoffwechsel optimieren und ein allgemeines Wohlgefühl herstellen. Die Methode entwickelte Gerda Alexander, eine Physiotherapeutin, die lange Zeit an den Rollstuhl gefesselt war und mit ihren eigenen Übungen zu einem entspannteren Körpergefühl fand.

Eutonie: Bewegungspädagogik nach Gerda Alexander

Auch wenn die Namen sich ähneln, darf man die Eutonie nach Gerda Alexander nicht mit der Alexander-Technik verwechseln, die von dem Australier Frederick Matthias Alexander entwickelt wurde und Haltung sowie Bewegungsmuster optimieren soll. Mit den Übungen der Eutonie lernen Patienten zunächst ihren eigenen Körper wirklich kennen, führen einzelne Bewegungen bewusst durch und erfahren, wie der Körper auf Widerstände reagiert.

Wenn man weiß, wie der eigene Bewegungsapparat funktioniert und wo sich im Körper unerwünschte Spannungen aufbauen können beziehungsweise welche Spannungen gewollt sind, kann man dieses Wissen gezielt ansetzen, um Krämpfe zu lösen und den Körper nach Bedarf in den richtigen Spannungszustand zu versetzen. Die bewusste Wahrnehmung ist dabei das A und O und führt zu neuer Beweglichkeit und seelischer Gelassenheit.

Durch Eutonie sich selbst erfahren

Durch einfache Übungen auf dem Boden oder mit Hilfe von Sportgeräten sollen Patienten lernen, Unterschiede in angespannten und entspannten Körperregionen zu erkennen und diese Spannung bewusst zu steuern. So sollen Haltungsschäden ausgeglichen werden, Bewegungen gezielter eingesetzt und zukünftige Verspannungen vermieden werden können. Die Stimulierung einzelner Hautpartien und Ausübung sanften Drucks soll zudem den Stoffwechsel und den Kreislauf erlebbar machen und Stress abbauen.

Einen vorgefertigten Trainingsplan gibt es dabei nicht, Jeder soll in seinem eigenen Rhythmus die Einheit zwischen Physis und Psyche erfahren und zu körperlichem und seelischem Wohlbefinden gelangen. Die Eutonie wird vor allem zur Behandlung von Rücken- und Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Muskelverspannungen, anhaltenden Schlafstörungen oder nervösen Zuständen angewandt, auch wenn sie bislang nicht als Therapie, sondern eher als pädagogisches Konzept gilt.

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